Raiffeisen Zentrum: Alles unter einem Dach
Im April eröffnete das Rechenzentrum der Raiffeisen Landesbank in der Steiermark. Der Neubau ist nicht nur technisch und funktionell, sondern auch in ökologischer Hinsicht „State of the Art“.
Der Ausbau der Raiffeisen Landesbank Steiermark in Graz-Raaba zum Multifunktionszentrum macht seinem Namen alle Ehre: Auf rund 45.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche sind Büros für über 400 Mitarbeiter, eine Bankstelle, ein Konferenz- und Veranstaltungszentrum, ein Restaurant, eine Garage mit mehr als 600 Stellplätzen und ein neues Hochsicherheits-Rechenzentrum Platz zu finden. „Unser Zentrum ist das Herzstück der Raiffeisen-Bankengruppe Steiermark. Wir bündeln hier unsere Kräfte, um unsere Kunden noch besser zu betreuen. Zudem erwarten wir uns durch die Konzentration an diesem Standort auch langfristig Einsparungen, sodass sich die Investitionskosten rasch amortisieren werden“, erklärt Markus Mair, Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank (RLB) Steiermark.
Die Gesamtinvestitionskosten für den Neubau belaufen sich auf knapp unter 90 Millionen Euro, wobei rund 54 Millionen Euro auf die Errichtung des Bürogebäudes entfallen und ca. 36 Millionen Euro auf das hochmoderne Rechenzentrum. Nicht nur funktionell legt die RLB mit ihrem neuen Gebäude hohe Maßstäbe an, auch in puncto Ökologie und Nachhaltigkeit setzt das Multifunktionszentrum ein Zeichen und wird nach modernsten Kriterien errichtet und ausgestaltet. So wird beispielsweise die Abwärme des Rechenzentrums zum Beheizen des Gebäudes verwendet, während in den Sommermonaten das vom Grundwasser gespeiste Kühlsystem auch bei Hitzetagen für angenehme Temperaturverhältnisse in den Innenräumen sorgt. Und damit nicht genug: Gleichzeitig setzt die RLB auch auf die Nutzung der Photovoltaik zur Stromerzeugung im bzw. am eigenen Gebäude. Ein Teil der Südfassade wird mit Solarzellen versehen und soll, abgesehen vom positiven Umwelteffekt, auch die Energiekosten merklich verringern. All das macht das neue RLB-Zentrum zu einem der energieeffizientesten Großgebäude seiner Art. Für die Planung zeichnet das Grazer Architekturbüro Strohecker verantwortlich, das sich seitens des Bauherrn vor hohe Ansprüche gestellt sah. Denn für die Planer galt es, das Gebäude in seiner Gesamtheit nachhaltig zu gestalten. Sprich, neben der bloßen Energieeffizienz ging es auch darum, das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu betrachten. Das fängt schon bei der Grundstückswahl an, geht über die Anbindung an eine bestehende Infrastruktur oder die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe im Bau bis hin zum generell sparsamen Einsatz von Ressourcen durch eine intelligente Planung und Umsetzung. Beim Multifunktionszentrum in Raaba scheint dieser hohe Anspruch, den sich Bauherr, Planer und Ausführende stellten, erfüllt worden zu sein. Immerhin wurde das neue Gebäude als „Blue Building“ mit dem Vorzertifikat in Gold der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienentwicklung (ÖGNI) ausgezeichnet.
Innere Werte
Im Unterschied zu den meisten anderen Zertifizierungen und Gebäude-Labels steht beim „Blue Building“ nicht nur das Gebäude selbst, sondern vor allem der Nutzer im Mittelpunkt. Die Achtung von menschlichen Bedürfnissen steht in der Planung und Ausführung ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Nutzer müssen sich also wohlfühlen in dem Gebäude. Damit kommt der Innenraumplanung und der Innenraumgestaltung große Bedeutung zu. Neben der flexiblen Raumgestaltung leisten dazu auch die verwendeten Materialien einen wesentlichen Beitrag. So unterstützen beispielsweise die eingesetzten graphitmodifizierten Climafit-Gipsplatten die Temperierung der Räume. Durch die Kombination von Gips und Graphit ist eine besonders hohe und damit effiziente Wärmeleitfähigkeit gewährleistet. Dadurch ist die natürliche Behaglichkeit von Gips mit einer hocheffizienten Temperierleistung verknüpft.
Doch das Raumklima alleine ist nicht alles, was zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz beiträgt. Oft hindert dort, wo viele Menschen an einem Ort zusammenarbeiten, die akustische Belastung oder schlechte Luft am konzentrierten Arbeiten. Im Raiffeisen Multifunktionszentrum wurden deshalb Rigiton Air Lochdecken eingebaut. Diese besitzen nicht nur ausgezeichnete schalldämmende Eigenschaften, sondern verfügen darüber hinaus auch noch über den so genannten Katalysator-Effekt. Eine spezielle Wirkstoffkombination aus natürlichen Mineralien sorgt im Multifunktionszentrum dafür, dass Schadstoffe in der Raumluft effektiv und nachhaltig reduziert werden. Und zwar rund um die Uhr und vor allem dauerhaft, denn die Mineralstoffe in der Platte sind nahezu unbegrenzt wirksam. Selbst ein Dispersions-Anstrich beeinträchtigt die Wirkung von Rigiton Air nur unwesentlich.
Fakten: Raiffeisen Multifunktionszentrum
Bauherr: | Raiffeisen Landesbank Steiermark, Raiffeisen-Platz 1, 8074 Graz-Raaba |
Architektur: | Architekturbüro Strohecker ZT GmbH 8010 Graz |
Örtliche Bauaufsicht: | Thomas Lorenz ZT GmbH 8010 Graz |
Trockenbau: | Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG 8160 Weiz |
Baubeginn: | 2011 |
Eröffnung: | April 2014 |