Mit Blick in die Welt

  • Architektur mit Weitblick
    Architektur mit Weitblick
    Von hier aus kann man bis zu Wiens Hausbergen sehen.© Hanna Haböck
  • Persönlicher Rückzugsort
    Persönlicher Rückzugsort
    Die Terrasse vollendet die Verschmelzung zwischen innen und außen.© Hanna Haböck
  • Dachausbau
    Dachausbau
    Historische Bausubstanz wurde neu interpretiert.© Hanna Haböck
  • Hell in jeder Beziehung:
    Hell in jeder Beziehung:
    nicht nur die einladende Farbwahl, sondern auch die gelungenen räumlichen Lösungen.© Hanna Haböck
  • Von Kopf bis Fuß aus einem Guss
    Von Kopf bis Fuß aus einem Guss
    Nach mehr als 100 Jahren sind nun alle Oberflächen wie neu.© Hanna Haböck
  • Auch das Stiegenhaus wurde komplett saniert.© Hanna Haböck
  • Offen und doch geschlossen
    Offen und doch geschlossen
    Als Zaungast liegt einem hier die Stadt zu Füßen.© Hanna Haböck

Unter dem Aspekt, zusätzlichen wertvollen Wohnraum schaffen zu können, der eine Stadtstruktur bereichert anstatt sie zu zerstören, wird Wohnqualität in lebendiger Umgebung als private, grüne Oase und in jeder Hinsicht nachhaltig völlig neu erfunden. 

von Barbara Jahn

Eigentlich unterscheidet sich dieses Projekt auf den ersten Blick nicht von den anderen aus dem Portfolio des Dachausbauspezialisten OBENAUF. Ein wunderbares, aber in die Jahre gekommenes und in über 100 Jahren in Mitleidenschaft gezogenes Gründerzeithaus in der Schopenhauerstraße in Wien 18 sollte eine tiefgehende Auffrischung erhalten und wieder in altem Glanz erstrahlen. Die Eigentümer der Immobilie machten sich also auf die Suche nach einem kompetenten Partner, der viel Erfahrung mit dem Ausbau von Dachgeschoßen und mit der Sanierung von Altbauten hat. Dieser wurde schließlich in OBENAUF gefunden. Das Unternehmen kaufte das Dachgeschoß und realisierte – planend und ausführend – sowohl den Ausbau als auch die Revitalisierung des Bestandes.

Schönheit mit Mehrwert

Klar war für die Auftraggeber, dass man mit der „alten Dame“ behutsam umgehen musste. Sie sollte am Ende des Facelifts wieder all ihre Schönheiten und Details zum Vorschein bringen. Für OBENAUF stellt sich diesbezüglich gar keine Frage, Fingerspitzengefühl ist eine Selbstverständlichkeit: „Unser Anspruch ist es, diesen wunderbaren Gründerzeithäusern, die mit größtem Sachverstand und einem unglaublich hohem ästhetischen und städtebaulichen Anspruch gebaut wurden, mit Respekt zu begegnen. Das bedeutet für uns nicht nur architektonisch und gestalterisch Rücksicht zu nehmen und zeitgenössische Materialien und Ästhetik sowie die Ansprüche an zeitgemäße Wohnqualitäten „gespürig“ mit der vorhandenen Material- und Formensprache zu verbinden“, sagt Geschäftsführer DI Peter Krabbe. „Es bedeutet für uns vor allem auch das höchste bautechnische Know-how, das wir heute im Dachgeschoßausbau haben können, zur Anwendung zu bringen. Dafür stehen wir und diesen Auftrag nehmen wir besonders ernst.“

Hand in Hand

Mit der Umsetzung des Projektes betraut wurden Martin Huber, Leiter der Architekturabteilung, und Jakob Peleska, Leiter der Abteilung für Engineering und Werkplanung. Die enge und gute Zusammenarbeit der beiden ist bei Projekten wie diesem die Grundlage für den Erfolg. Jedes Projekt wird in präziser Abstimmung zwischen Entwurf und Einreichplanung einerseits und Architektur und Ingenieursleitung andererseits entwickelt. Auf diese Weise fließen konstruktive Erfordernisse schon in einem sehr frühen Planungsstadium mit ein. Als Grundlage dient dabei neben der genauen Vermessung des Objektes auch das Definieren der Bedingungen für das Hybridsystem von OBENAUF. In der Schopenhauerstraße zählte – wie meistens – die historische Substanz zu den größten Herausforderungen. Hier musste ein maßgeschneidertes Konzept her, das nicht nur nach außen der Umgebung entspricht, sondern innen den Ansprüchen an das urbane Leben mehr als nur genügt.

Von jedem das Beste

Das neue Dachgeschoß wurde in Holzbauweise errichtet – eine Spezialität von OBENAUF. Ergänzt und unterstützt wird die Konstruktion aus Holz durch Elemente aus Stahlbeton und Stahl. Als Dämmmaterial wurde bei Flach- sowie Steildächern und den Außenwänden Mineralwolle eingesetzt. Realisiert wurde der Dachaufbau mit einem Holz-Stahl-Hybrid-System, das die Vorteile beider Materialien perfekt miteinander kombiniert. Die Primärkonstruktion ist aus Stahl, die sekundäre aus Holz, aus dem sämtliche Flächenbauteile gemacht sind. Stahl hingegen erlaubt das Ausführen komplexer Geometrien bei gleichzeitiger Biegesteifigkeit und schlanken Konstruktionen. Generell wird der gesamte Rohbau inklusive Fenster vorgefertigt, diese sind jedoch die einzigen Elemente mit fertigen Oberflächen, da man sich einen gewissen Spielraum auf der Baustelle offenhalten muss.

Weg in die Zukunft

Dass hier ein wunderschönes, altes Wiener Gründerzeithaus erhalten und gleichzeitig neuer Wohnraum geschaffen werden konnte, ohne neue Flächen zu verbrauchen, macht das Team von OBENAUF besonders stolz. „Urbane Nachverdichtung halten wir für klug, sinnvoll und klimaschonend. Sie spart wertvolles Grünland, nutzt bereits bestehende Infrastruktur und dämmt weitere Mobilitätsnotwendigkeit ein. Wenn wir in den Städten qualitätsvoll wohnen und arbeiten, besteht weniger Notwendigkeit das Auto zu nutzen und wir werden dann hoffentlich irgendwann in Städten mit weniger Autoverkehr und mehr Erlebnisqualität wohnen können.“               

 

Zitat:
"Unser Anspruch ist es, das höchste bautechnische Know-how, das wir heute im Dachgeschoßausbau haben können, zur Anwendung zu bringen.“

 DI Peter Krabbe, OBENAUF Architekten     

 

Fakten:

Dachgeschoßausbau und Sanierung eines Wiener Gründerzeithauses in 1180, Schopenhauerstraße

Bauherr & Eigentümer: OBENAUF / Immobilienentwicklung GmbH   

Statik: DI Margarete Salzer   

Bauphysik: Zierl Consult ZT GmbH

Baubeginn: Frühjahr 2016

Fertigstellung: Sommer 2017 

 

Nettogeschoßfläche: ca. 500 m2

Außenwände: Holzriegelkonstruktion, gedämmt mit ISOVER Uniroll Classic (2 Lagen je 14 cm)

Außenverkleidung: Eternit Großtafel

Innenverkleidung und Wände: 

Trockenbau / RIGIPS

Trittschalldämmung: ISOVER TDPS 30 

Fenster: Holz-Alu

Holzbedarf: ca. 150 m3 

Stahlbedarf: ca. 25 Tonnen

Betonbedarf: ca. 95 m3

Ausstattung: Photovoltaikanlage

Â