Baulicher Brandschutz macht Schule
Der trockene Innenausbau ist aus dem heutigen Baugeschehen nicht mehr wegzudenken. Neben schnellem Baufortschritt und hoher Wirtschaftlichkeit übernehmen Trockenbausysteme eine wichtige Rolle für den Brandschutz von Gebäuden.
Rein statistisch gesehen bricht in Österreich alle 17 Minuten ein Brand aus, was in Summe rund 30.000 Brandfälle pro Jahr ergibt – knapp 55 Prozent davon im privaten Umfeld. Glücklicherweise beschränkt sich der überwiegende Großteil dieser Brände auf kleine Unfälle und Unachtsamkeiten, wie der vergessene Suppentopf auf dem Herd, die glosende Zigarette im Papierkorb oder eine vergessene Kerze. In den meisten Fällen wird der beginnende Brand schnell entdeckt und kann ohne Feuerwehraufgebot gelöscht oder erstickt werden. Womit sich auch die relativ geringen statistischen Schadenssummen von unter 100 Euro bei rund der Hälfte aller Brände erklären. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich verhindert der bauliche Brandschutz unter fachgerechtem Einbau entsprechender brandhemmender Bauprodukte in vielen Fällen schlimmere Brandkatastrophen. Vor allem in öffentlichen Gebäuden, in denen tagein, tagaus eine Vielzahl von Menschen verkehren – wie beispielsweise in Einkaufszentren, Bürogebäuden, Schulen oder Hotels – kommt dem baulichen Brandschutz eine erhöhte Bedeutung zu.
Trockenbauplatten bzw. Trockenbausysteme sind prädestiniert für den Einsatz im baulichen Brandschutz. Ihr Hauptbestandteil Gips ist selbst nicht brennbar, worauf auch die brandhemmende Wirkung von Trockenbauplatten beruht. Im Gebäude übernehmen sie im Ernstfall die wichtige Aufgabe, die unkontrollierte Ausbreitung eines Feuers lokal einzudämmen und als schützende Ummantelung der tragenden Konstruktion die Standsicherheit der Tragkonstruktion so lange aufrecht zu erhalten, dass Menschen in Sicherheit gebracht werden bzw. Sachwerte erhalten werden können. Eine stille Gefahr lauert in Installationsschächten. Diese erstrecken sich in der Regel vom Keller bis zum Dach und können im Brandfall das überschlagen des Feuers von einem Stockwerk in das nächste begünstigen. Deshalb schreibt die Norm neben der brandhemmenden Einhausung von Konstruktionselementen auch die brandsichere Ausführung von Installationsschächten vor. „Die Verkleidung von Schachtwänden stellt für den Trockenbauer immer eine Herausforderung dar. Hier muss man eng mit den anderen Professionisten zusammenarbeiten und kann die Trockenbauwände mitunter nur schrittweise errichten, damit ein reibungsloser Bauablauf sichergestellt ist“, erinnert sich Johann Mittmasser, Inhaber der Top-Akustikbau GmbH, an das unlängst realisierte Star Inn Hotel in Wien. Über 2.500 Quadratmeter Schachtwände wurden hier mit drei Lagen 15 Millimeter RIGIPS Feuerschutzplatten RF beplankt.
Auf einen hochwertigen Brandschutz setzte auch das Planerteam von SOLID architecture beim Umbau und der Neugestaltung des Gymnasiums in Neusiedl am See. Sowohl bei den Brandschutzverkleidungen als auch im Bereich der Schachtwände kamen die speziellen RIGIPS Ridurit Brandschutzplatten zum Einsatz. Sie sind an den Oberflächen durch ein in den Gipskartonkern eingebettetes Glasvliesgewebe armiert und zeichnen sich durch ihre extrem hohe Festigkeit aus. Diese hohe Festigkeit ermöglicht sichere Verbindungen durch stirnseitiges Klammern oder Schrauben. Dadurch können aufwendige Unterkonstruktionen weitgehend eingespart werden. Bildtext links oben S. 23 Bei der Sanierung des Gymnasiums in Neusiedl am See setzten die Architekten von SOLID architecture in puncto baulichem Brandschutz auf die spezielle RIGIPS Brandschutzplatte Ridurit.Â